Verpackungsmüll trennen für die Wiederverwertung

Verpackungsmüll zu trennen und in den zuständigen Behältern zu entsorgen, kann helfen, die wertvollen Rohstoffe wiederzuverwenden – Symbolfoto: PIX1861/pixabay CC0

Spätestens, seitdem die ersten Bilder von schwimmenden Plastikbergen veröffentlicht wurden, ist der Umgang mit Verpackungsmüll wieder in aller Munde. Verpackungen sollten ordentlich recycelt und wiederverwertet werden und nicht die Weltmeere mit ihrem Fischbestand sowie die Inselbewohner belasten. Um das zu beschleunigen, gilt seit dem 1. Januar 2019 das neue Verpackungsgesetz in Deutschland. Denn „Verpackungen sind kein Müll“, meint die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW), sondern „wertvolle Stoffe“, die in den Verwertungskreislauf gehören.

Das neuartige ‚Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die hochwertige Verwertung von Verpackungen‘, kurz Verpackungsgesetz (VerpackG), soll vor allem Hersteller und diejenigen, die Verpackungen in den Verkehr bringen, zum Umdenken anregen, Verpackungsabfälle zu vermeiden (zu den Verpflichtungen siehe Kapitel ‚Neues Verpackungsgesetz kommt‘ in unserem Bericht). Was vor allem der Volksrepublik China zu verdanken ist, die den europäischen Müll nicht mehr annehmen will (siehe z.B. Bericht der Süddeutschen Zeitung).

„In den nächsten drei Jahren sollen zwei von drei Kunstverpackungen wieder aufbereitet und neu eingesetzt werden. Die Verpackungsindustrie darf zudem nur solche Umhüllungen auf den Markt bringen, die nach Gebrauch aufbereitet und zu neuen Produkten oder Verpackungen verarbeitet werden können“, erklären Cornelia Franke-Röthemeyer, Anke Schiermeyer und Pina Rennegarbe von der Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW in Minden. „Kartons, Marmeladengläser und Weinflaschen, Konservendosen und Plastikbehälter für Eis: Weil sie aus wertvollen Rohstoffen bestehen, sind Verpackungen aus diesen Materialien kein Abfall, sondern können recycelt und wiederverwendet werden. Bei Kunststoffverpackungen etwa ist festgelegt, dass fast 60 Prozent wieder zu neuen Materialien verarbeitet werden müssen, statt bislang 36 Prozent.“

Aber auch die Unterstützung der Verbraucherinnen und Verbraucher ist jetzt mehr denn je gefragt. „Nur was richtig getrennt wurde, wird auch recycelt“, wissen die Expertinnen, setzen auf Aufklärungsarbeit und geben einige Tipps zum Verpackungs-Trennen:

Glas nach Farben sortieren

Dass Glas-Abfall wie Wein-/Bierflaschen oder Gemüsegläser in den zuständigen Glascontainern entsorgt werden sollte, ist bekannt. Hierbei sei aber besonders auf die Trennung von weißem und braunem Glas zu achten, damit daraus neue Glasflaschen und -gläser in gleicher Farbe produziert werden könnten. Grünes Glas darf mit anderen Farben gemixt und recycelt werden. Blaues Glas oder andere Glasfarben gehören in die grünen Container.

Coffee-to-go, Imbiss, Essens-Service und Co.

Sogenannte ‚Serviceverpackungen‘ wie Kaffeebecher aus Plastik zum Mitnehmen, Styroporboxen vom Asia-/Döner-Imbiss oder Essens-Service, Käsepapiere aus Kunststoff und mehr kommen in den Gelben Sack.

Brötchentüten – mit oder ohne Folie – gehören in die Altpapier-Tonnen.

Drei-Komponenten-Verpackungen und Verbundmaterialien

Drei-Komponenten-Behälter wie Joghurtbecher, die aus Kunststoffbecher mit Papiermantel und Aluminium-Deckel bestehen, benötigen zur Entsorgung etwas mehr Aufwand, damit alle Materialien komplett wiederverwertet werden können: Der Aluminium-Deckel muss vom Kunststoffbecher gelöst werden und beide wandern in den Gelben Sack. Der Papiermantel gehört ins Altpapier.

Wer bei Verpackungen unsicher ist, ob sie aus unterschiedlichen Materialien bestehen (Verbundmaterialien), sollte das Material langsam einreißen. Dann zeigt sich, ob noch eine Kunststoffschicht auf dem Papier ist.

Verpackungen müssen nur löffelrein oder restentleert sein, es muss keine Verpackung ausgespült werden.

Ansonsten gelte grundsätzlich: Papier gehört in die Papiertonne und alle anderen Verpackungen dürfen in den Gelben Sack.

Wer sich umweltfreundlich von seinen Verpackungen trennen möchte und noch Hilfestellung braucht, kann sich an die Umweltberatung der Verbraucherzentrale NRW in der Beratungsstelle Minden, Portastraße 9, oder unter der Telefonnummer 0571 / 38 63 79 05 an die Expertinnen wenden.

Nach der Mülltrennung

Nach der Trennung von Verpackungsmüll zeige sich, dass Altglas der wichtigste Rohstoff für die Glasindustrie sei. Glas lasse sich immer wieder zu hundert Prozent recyceln, wenn es richtig sortiert im Altglascontainer lande.

Altpapier habe als Rohstoff denselben hohen Stellenwert für die deutsche Papierindustrie, da es mindestens sechs bis sieben Mal erneut zu Recyclingpapier verarbeitet werden könne. Das spart laut Verbraucherzentrale Holz, Wasser und Chemikalien bei der Produktion.

Kunststoffe könnten, wenn sie in den Sortieranlagen nach Sorten getrennt werden, zu neuen Produkten oder Verpackungen verarbeitet werden. Dies spare Erdöl ein (dass Kunststoffe nicht nur aus Erdöl, sondern auch Naturstoffen hergestellt werden können, siehe z.B. technikatlas.de). „Gerade beim Kunststoffrecycling könnten Hersteller durch die Beschränkung auf wenige Kunststoffe dazu beitragen, dass mehr wiederverwertet werden kann und nicht verbrannt wird. Dies trifft sich mit dem Sinn und Zweck des neuen Verpackungsgesetzes“, so die Verbraucherzentrale NRW aus Minden.

Weitere Informationen zum Thema ‚Abfall und Recycling‘ findet man auf der Webseite www.verbraucherzentrale.nrw/muelltrennung.

Textquelle: Verbraucherzentrale NRW in Minden, Umformulierung/Ergänzung: OctoberNews


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