Hiller Frühjahrsmarkt 2019 – verregnet, aber schön

Die Gäste des Hiller Frühjahrsmarkts 2019 nutzten jede Regenpause, um auf dem Veranstaltungsgelände mit der Familie und Freunden Spaß zu haben – Fotos: onm

Der Hiller Frühjahrsmarkt 2019 hatte es nicht leicht am Veranstaltungs-Samstag. Einsetzende Regenschauer unterbrachen ständig die Aktivitäten auf der Kirmes im Freien. Viele Besucherinnen und Besucher aus der Gemeinde Hille, der Stadt Minden und Umgebung ließen sich aber nicht davon abhalten, mit der Familie, Freunden und Nachbarn auf dem Festgelände Spaß zu haben. Oder wie es eine Besucherin formulierte: „Besser, als zu Hause zu hocken.“

Auktionator Matthias Nowak brachte die Fundsachen der Gemeinde Hille unter den Hammer

Endlich ist der Frühling da und die erste Kirmes öffnet in Hille. Doch was ist? Es regnet. Da kann einem schon die gute Laune vergehen. Nicht so bei den kleinen und großen Besuchern des Frühjahrsmarkts. Die Stimmung war draußen zwar gedämpft, insbesondere an den Fahrgeschäften und Ständen, die keine Getränke, Holland-Pommes, Bratwurst oder Ähnliches fürs leibliche Wohl anboten. Dafür füllten sich die zwei Gewerbeschau-Festzelte und ein drittes, wo am Samstag Fundsachen versteigert wurden.

Nach einer herzlichen Begrüßung von Bürgermeister Michael Schweiß, der nicht aufs Foto wollte, weil er privat unterwegs war und den Regen genoss als Heuschnupfen-Geplagter, kamen unter dem geschützten Zeltdach rund 20 Fahrräder und eine „vom Lkw gefallene und der Polizei beschlagnahmte Flex“, wie Detlef Hartmann, Leiter der Ordnungsbehörde der Gemeinde Hille, sich ausdrückte, unter den Hammer. Der Winkelschleifer der Marke Bosch samt Zubehör wurde für ein Mindestgebot von 30 Euro angeboten, während die Fahrräder – darunter auch ein Dreirad für Erwachsene – für 5 bis 150 Euro neue Besitzer fanden. Warum nicht auch Brillen, Handys oder andere Fundsachen versteigert wurden, erklärte Hartmann: „Abgegebene Handys werden (nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist von sechs Monaten) vernichtet, da sich auf den SIM-Karten noch personenbezogene Daten befinden könnten. Andere Sachen wurden nicht abgegeben, da das Fundbüro der Gemeinde Hille scheinbar nicht so bekannt ist wie das in der Stadt Minden.“

Der Hiller Finanzbeamte Matthias Nowak (li.) stellte sich im Laufe der Versteigerung auf den Tisch, um die hochgehobenen Händchen der Interessenten überblicken zu können

Auktionator Matthias Nowak aus Hille, der ansonsten für die Finanzbuchhaltung zuständig ist, gab jedenfalls alles, um die Fundsachen unter die Leute zu bringen. Um die hochgehobenen Händchen der zahlreich erschienenen Bieterinnen und Bieter besser zu überblicken, stellte er sich kurzerhand auf den Tisch. Unter seiner humorvollen Moderation blieb keine Fundsache mehr bei der Gemeinde. Hartmann war ebenfalls guter Laune und kassierte alles ab.

Detlef Hartmann (li.), Leiter der Ordnungsbehörde Hille, übernahm die Kassiererrolle bei der Fundsachenversteigerung

Nachdem der wohl stärkste Regenschauer an dem Samstagnachmittag vorbei war, der laut aufs Festzelt prasselte, und die Sonne sich zeitweise blicken ließ, füllte sich zunehmendst das Außengelände des Festplatzes. Fahrgeschäfte wie der ‚The Aviator‘ wirbelten ihre jugendlichen Gäste durch die Luft, Kinder angelten Plastikenten oder tummelten sich in Karussells und Familien verwöhnten sich mit Herzlebkuchen, gebrannten Mandeln und kandierten Äpfeln.

Fast unentdeckt blieb da ‚Egon’s Grill- und Spanferkelservice‘. Der im Country-Style daherkommende mobile Grillwagen stand etwas abseits vom Geschehen, aber wer dem Duft des am Spieß gegrillten ganzen Spanferkels folgte, konnte ihn nicht verfehlen. Für nur 6 Euro wurde Spanferkel im Brötchen angeboten – ein echter Genuss für Fleischesser. Vegetarier zog es eher an die Stände mit spanischen Leckereien oder an den Holland-Pommes-Stand, der beim Befüllen der Tüten mit riesigen, frisch frittierten Pommes nicht geizte.

In den zwei Gewerbeschau-Zelten hingegen präsentierten sich Dutzende Unternehmen und Vereine, Händler und städtische Einrichtungen aus der Region, die zuweilen vom schlechten Wetter profitierten, weil man dort halt keine nassen Füße bekam. So konnten sich die Besucherinnen und Besucher zum Beispiel über den Museumshof Rahden, den Musikzug Holzhausen II, übers Computergeschäft, über Cellulitis, über die Arbeit der Feuerwehr und Paritätischen, über einbruchssichere Fenster, Dachdeckerarbeiten, Versicherungen, die neuesten Automodelle und vieles mehr informieren. Aktionen der Anbieter, wie Tischkegeln, Dartspielen, dem Hiller Moordrachen der Kinderfeuerwehr einen Namen geben und Hörtests als auch Kaffee und Kuchen luden zudem zum Verweilen und Mitmachen ein.

‚Egon’s Grill- und Spanferkelservice‘ servierte ganze Spanferkel am Spieß im Country-Style

Als ganz besondere Einrichtung ist hier der Verein ‚Bürger Bus Hille‘ (BBH) zu nennen, der seit 2010 im Zuge der Einstellung von Linienbussen die Menschen aus der Gemeinde Hille bis zu den Anschlussstellen nach Minden, Lübbecke, Espelkamp, Rahden und zurück befördert. Zu Zeiten, in denen die ärztliche Versorgung auf dem Land nicht mehr sichergestellt ist und zunehmend gerade ältere Menschen auf fremde Mobilität angewiesen sind, stellt der Bürgerbus – ein Kastenwagen mit acht Sitzplätzen – eine ernstzunehmende Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr dar.

Der Verein ‚Bürger Bus Hille‘ sucht neue Fahrerinnen und Fahrer

Dabei wechseln sich um die 30 ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer ab, je nachdem, wer gerade Lust und Zeit hat, sich freiwillig in der Tourenliste einzutragen, die sich jedoch an strikte Fahrpläne zu halten haben. Angefangen mit rund 60 Fahrgästen nutzen mittlerweile um die 800 Menschen monatlich den bezahlbaren Service des Bürgerbusses. Doch wie in vielen Vereinen fehlt es auch hier an Nachwuchs, deshalb haben die Mitglieder ordentlich die Werbetrommel gerührt auf der Gewerbeschau.

Wer Bürgerbusfahrer/in werden möchte, kann sich auch jetzt noch beim BBH melden. Alle Informationen findet man auf der Website www.schulder.com/bbh.

Aber auch das HillerWebBlatt war vor Ort, über das wir bereits berichteten. Die Vorsitzende Hanna Hartmann empfing, wie man es von ihr kennt, herzlichst alle Gäste, die zu ihr und ihrem Redaktionsteam an den Stand kamen, und das Team klärte darüber auf, welche Möglichkeiten das ‚Internet-Mitmach-Magazin‘, wie sie es nennen, biete.

Timo Muchow, neuer Ansprechpartner der Abteilung Wirtschaftsförderung im Hiller Rathaus, machte derweil an jedem Stand auf seine Arbeit aufmerksam.

Wirtschaftsförderer Timo Muchow (2. v. li.) ließ es sich nicht nehmen, sich gemeinsam mit dem fünfköpfigen Team vom HillerWebBlatt unter Vorsitz von Hanna Hartmann (3. v. li.) ablichten zu lassen

Zu einer der begehrtesten Standplätze unter den insbesondere männlichen Besuchern gehörte der Luftsportverein Vlotho. Mit einem Segelflugzeug auf dem Freigelände zwischen den Gewerbezelten ausgestellt, konnten sich die Piloten wie Tobias Boberg kaum retten vor Fragen. Wie lang ist der Flieger, gibt es noch andere Flieger mit mehr Sitzplätzen, in welchem Gebiet wird geflogen, was kostet ein Pilotenschein, wie viel Jahre Erfahrung haben die Piloten, was kostet eine Mitgliedschaft, und die wohl begehrteste Frage „kann ich mitfliegen, wenn ja, was kostet das?“ hielten die Vereinsmitglieder in Atem.

Eine Besucherin stellte ihre Schießkunst auf die Probe am Stand des Amtsschützenbunds Hartum

Womit wir beim Sportschießen wären, das genauso gute Nerven, Kondition und eine gesunde Portion Ehrgeiz kostet. Wie schwierig es sein kann, ins Schwarze zu treffen, durften die Besucherinnen und Besucher am Zeltstand des Amtsschützenbunds Hartum gleich ausprobieren. Mit einem speziell umgebauten Luftdruckgewehr mit Laserprofil galt es, eine sieben Meter entfernte Zielscheibe möglichst mittig zu treffen. Über einen Laptop wurden die Bewegungen während des Anvisierens in Linien aufgezeichnet und an die Wand projiziert, genau wie die Treffer. Um Zitterbewegungen möglichst reduzieren zu können, half eine Auflage, auf der das relativ schwere Gewehr aufgestützt wurde.

Und wer hätte es gedacht, unsere Redakteurin erzielte im ersten Anlauf gleich 30 Ringe unterhalb einer Minute. „Kein Wunder als Fotografin“, bekam sie zur Antwort, „die haben meist einen guten Blick fürs Detail“. Okay, das lassen wir an dieser Stelle mal so stehen, bedanken uns bei allen Mitwirkenden, die den Hiller Frühjahrsmarkt mit so viel Herzblut auf die Beine gestellt haben, und schließen den Bericht mit weiteren Bildern:


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