
Erstaunt über die enorme Auswahl an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten und mit einer Menge Input rund um Boxspringbetten verließen wir Mitte Februar den Showroom von Boxspring Welt aus Bielefeld. Unser Fazit: Beratung wird hier großgeschrieben – und dafür sollte man sich ein großzügiges Zeitfenster einräumen.
Die Anfahrt
Boxspring Welt erreicht man bequem über die Hauptstraßen. Wer sich nicht in Bielefeld auskennt, orientiert sich am besten am Möbelhaus Zurbrüggen und biegt gegenüber in den Sattelmeyerweg ein. Vor dem Gebäude stehen erfreulicherweise genügend Parkplätze an der Herforder Straße 309 zur Verfügung. Der Haupteingang ist nicht zu verfehlen und über das Treppenhaus gelangt man ins zweite Obergeschoss, wo sich hinter einer Glastür eine „Welt voller Schlafmöglichkeiten“ bietet.
Der Showroom
Mit „Showroom“ ist der Ausstellungsraum von Boxspring Welt gemeint, wo Kunden – die entweder vor oder nachdem sie die Website boxspring-welt.de besucht haben – sich einen realen Eindruck von der Qualität und dem Sortiment an Boxspringbetten machen können. Obendrein stehen hier kompetente Berater/innen zur Seite, die jede Frage beantworten. Sollten diese nicht sofort zur Stelle stehen, nur Geduld. Wir empfanden es als angenehm, sich rund eine Minute lang allein einen ersten Überblick verschaffen zu können. Was für ein Potenzial diese relativ kleine Ausstellungsfläche (im Vergleich zu Möbelhäusern) für die unterschiedlichsten Kundenwünsche bietet, erfährt man allerdings nur im persönlichen Beratungsgespräch.
„Das Boxspringbett? Gibt es nicht!“

„Boxspringbetten sind für ihren hohen Schlafkomfort bekannt, die Matratzen widerstandsfähig und die Bettgestelle stabil gebaut“, so Alexander Sidelnikow (Leiter Kundenservice und Bruder des Geschäftsführers). „Gut bei Umzügen, da geht nicht so schnell was kaputt“, erwiderten wir.
„Genau. Außerdem ist jedes Bett individuell auf die Bedürfnisse des Kunden zusammengestellt. Das Boxspringbett gibt es nicht“, betonte er und nahm sich Zeit für eine ausführliche Beratung, nachdem wir den Wunsch äußerten, mehr über die Betten „Paul“, „William“ und „Erik“ erfahren zu wollen. Wir fassen zusammen:
Grundlegendes
Dass die Liegefläche bei Boxspringbetten höher ausfällt als bei herkömmlichen Betten, dürfte sich bereits herumgesprochen haben. Der Trend ist aus den USA übergeschwappt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit in Deutschland. Das hat auch Geschäftsführer Paul Sidelnikow erkannt und 2014 die Boxspring Welt GmbH gegründet. Hergestellt werden die Betten von einer niederländischen Manufaktur – und zwar jedes individuell auf Bestellung. So spare man sich die Lagerhaltung.
Damit Kunden nicht darauf angewiesen sind, auf die Vorgaben der auf der Homepage konfigurierten Wunschbetten zu vertrauen, stehen drei Showrooms zum Probeliegen zur Verfügung: in Bielefeld, Berlin und Oberndorf bei Stuttgart. Alternativ kann jedes Bett nach der Internetbestellung 30 Tage lang risikolos getestet werden. Ferner bietet Boxspring Welt diverse Zahlungsarten an und gewährt wahlweise 5 Prozent Skonto bei Vorkasse oder Null-Prozent-Finanzierung (36 Monate). An bestimmten Aktionstagen werden die Ausstellungsbetten auch zu vergünstigten Abverkaufspreisen angeboten. Davon abgesehen schenkt Boxspring Welt jedem Kunden, der ein Bett über 1000 Euro Warenwert kauft, ein Anfahrtsgeld in Höhe von 50 Euro (nicht kombinierbar mit anderen Gutscheinen oder Aktionen).
Standardmäßig besteht ein Boxspringbett von Boxspring Welt aus drei Lagen: der „Box“ (Unterbau mit (Taschen-) Federkern, engl. „spring“, und Massivholzrahmen), der Matratze (Taschenfederkern) und dem „Topper“ (oberste Lage aus Schaumstoff). Die Füße werden unter die Box geschraubt.
Boxspringbetten gibt es mit einer oder zwei Matratzen übereinander, mit Bettkasten, Kopfteil und/oder Motor für bewegliche Kopf- und Fußteile. Passende Nachtkonsolen, Betttruhen, Bettbänke, Bettwäsche und Fußteile mit TV-Lift bietet Boxspring Welt ebenfalls an. Sogar Schlafsofas stehen im Angebot. Auffällig ist, dass keine störenden Griffe oder Knöpfe zu sehen sind. Schubladen braucht man beispielsweise nur antippen und sie öffnen sich wie von Zauberhand. Lässt man die eckigen oder runden Füße in der Mitte unter dem Bett montieren, sieht es aus, als ob das Bett über dem Boden schweben würde.

Farblich, stofftechnisch und von der Zusammensetzung her sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Ob modern oder traditionell gesteppt, mit Textil-, Leder- oder Kunstlederbezug, in Schwarz, Lila-, Gelb-, Blau-, Grau-, Grün-, Rot- oder Brauntönen, in 27 Bettgrößen, für Übergewichtige oder „leichte Federn“, mit Matratzen in Premium-Qualität aus Naturmaterialien, mit Soft-/Kaltschaum, Klimalatex- oder Visco-Topper … <hui> … Gut, dass uns bei so viel Input der TÜV-zertifizierte Berater zur Seite stand (TÜV-zertifiziert deshalb, weil das Beraterteam spezielle Prüfungen ablegte zum Thema Schlafkomfort bei Gehbehinderung, DIN-Normen).
Wem das bereits zu viele Informationen sind, rät Alexander Sidelnikow dazu, sich einmal mit folgendem Bett zu befassen:
Boxspringbett „Paul“
„Das Boxspringbett Paul ist auf unserer Website bereits vorkonfiguriert. Der Kunde muss nur noch den Härtegrad auswählen. Hier ist eine schnelle Auswahl möglich“, erklärte er. „Wählt man zum Beispiel ohne Kopfteil, handelt es sich eigentlich um das Bett Ludwig. Auch hat man hier eine große Auswahl an Stoffen. Und zu jedem Stoff kann man ein Muster bestellen.“
Genauer kann man beim Boxspringbett „Paul“ aus acht Kopfteilen, drei Härtegraden, fünf Toppern, fünf Füßen und sechs Bezügen in zahlreichen Farbvariationen wählen. Das Kopfteil kann auch weggelassen, die Matratzen für jede Person in unterschiedlichen Härtegraden bestellt und der Aufbau vor Ort dazugebucht werden.
Das farblich gestaltete Ergebnis wird sofort auf einem Bild angezeigt, wobei man durch die Bilderansicht blättern muss, um die verschiedenen Kopfteile zu sehen. Schöner wäre es, wenn man nach Auswahl der einzelnen Kriterien das Gesamtergebnis angezeigt bekäme und nicht nach jedem Klick zum Bild hochscrollen müsste. Dafür findet man umfangreiche Informationen zum Lieferumfang vor.
„Auch die Unterboxen sind anpassbar“, erwähnte Sidelnikow. „Für schwere Personen werden kleine, aber mehr Federn eingerichtet.“ Aber es gibt ja noch mehr Betten zur Auswahl:
Boxspringbett „William“
Im Gegensatz zu seinem wahrhaft königlichen Namen fällt das Boxspringbett „William“ vom Design her eher schlicht modern aus. Auf Schnörkel und Steppnaht wird hier gänzlich verzichtet. Textilfarben wie „Lime“, „Terracotta“ oder „Olive“, in grob oder fein gehalten, können das Jugendzimmer aufpeppen oder dem Schlafzimmer eine frische Note verleihen.
Das jetzt dauerhaft im Preis reduzierte Bett dürfte schon deswegen der „Bestseller“ sein, weil hier das niedrige Kopfteil ins Auge fällt. Von 70 bis 100 Zentimeter Höhe angeboten, passt es sicher unter jede Dachschräge – und ist damit ideal für Dachgeschosswohnungen – bei einer Einstiegshöhe von 63 Zentimetern, die laut Boxspring Welt ein bequemes Ein- und Aussteigen ermöglichen soll.

„Das Bett William ist auf Schlafkomfort ausgerichtet“, sagte der Berater. Sowohl der Rahmen als auch Kopfteil und Füße seien aus Massivholz gefertigt, im Innern befinde sich ein 7-Zonen-Tonnentaschen-Federkern und der Topper habe einen sogenannten „Klimabezug“. Darunter sei ein 3D-Gewebe zu verstehen, in dem Luft zirkulieren könne, damit Körperfeuchtigkeit schnell wieder in die Atmosphäre befördert werde – zu erkennen an dem „Netz“-Rand des Toppers.
Die Bettfüße werden bei diesem Modell allerdings nur in Buche massiv Schwarz, eckig oder rund, angeboten. Grundsätzlich dürfte es aber kein Problem darstellen, die Variante aus gebürstetem Edelstahl auszuwählen. In dem Fall kann man über das Kontaktformular der Website entsprechende Fragen stellen oder sich im Showroom direkt beraten lassen. „Die zur Verfügung stehenden Füße sind bei allen Betten einsetzbar“, bestätigte uns Sidelnikow.
Das grenzt schon fast an Luxus, womit wir bei dem letzten von uns vorgestellten Bett wären:
Boxspringbett „Erik“
„Das ist unser Schätzchen“, freute sich Alexander Sidelnikow. „Ich habe noch kein Boxspringbett wie dieses in Deutschland gesehen, das einen Bettkasten und Motor hat.“
Stolz öffnete er die „Motorhaube“, ähem, den Bettkasten, in dem sich der Motor für die elektrische Kopf- und Fußteilverstellung versteckt und trotzdem noch genügend Platz für die Bettwäsche bleibt. Von kraftvollen 6000 Newton angetrieben, mit Matratzenstopper am Fußende und Gasdruckfedern im Bettkasten, über Fernbedienung (per Kabel oder Funk) bedienbar, konnte es losgehen: Hinlegen, Knopf drücken und „ab geht die Luzie <räusper> der Erik“. Motorengeräusch? Fehlanzeige. Leise summend gleiten Kopf- und Fußende sanft nach oben. Jetzt fehlte nur noch der Flachbildschirmfernseher und man hätte uns aus dem „Laden“ raustragen müssen.
Okay, man kann nicht alles haben – zumal unser Berater noch so viel zu erzählen hatte. So lässt sich beispielsweise das Fußende bis zu 30 Grad und das Kopfende bis zu 50 Grad neigen. Das Bett sei so stabil, dass es insbesondere für große Leute geeignet wäre. Das Kopfteil kann wahlweise bündig zum Bett oder mit 10 Zentimeter Überstand an beiden Seiten geliefert werden. Topper stehen in Kaltschaum, Visco oder Klimalatex zur Verfügung. Boxspring Welt vergibt fünf Jahre Garantie auf Rahmen- und Federbruch in der Unterbox sowie zwei Jahre gesetzliche Gewährleistung auf den Elektromotor.

Und wer es so richtig luxuriös liebt, entscheidet sich für Sattler-Bedding-Matratzen „made in England“ – handgefertigt aus Naturmaterialien. „Brexit? Damit kommen wir klar, wir haben Erfahrung mit Importen“, bestätigte Sidelnikow auf unsere Anfrage.
Schlussendlich machte er uns noch auf den neuen Massivholzrahmen bei Boxspringbett „Diego“ aufmerksam. Die Besonderheit: Das rustikale Holz stammt aus alten (Fachwerk-) Häusern und wurde entsprechend neutral behandelt und zugeschnitten.
Nun denn. Irgendwann mussten auch wir den Heimweg antreten. Alles in allem fühlten wir uns im Bielefelder Showroom von Boxspring Welt gut aufgehoben und hervorragend beraten, mussten zwei Stunden Input (wovon wir an dieser Stelle nur einen winzigen Auszug liefern) aber erst mal „sacken lassen“. „Kein Problem“, erwiderte Sidelnikow freundlich. „Sie können uns jederzeit anrufen oder mailen.“